Großübung der NÖ KHD-Bereitschaft Neunkirchen in Blumau-Neurißhof

Am Samstag, dem 13. September 2025, fand im Raum Blumau-Neurißhof (Bezirk Wiener Neustadt-Land) eine großangelegte Übung der NÖ Katastrophenhilfsdienst-Bereitschaft (KHD) Neunkirchen statt.

Ziel war es, unter möglichst realistischen Bedingungen das koordinierte Vorgehen nach einem schweren Erdbeben zu trainieren.

Szenario: Starkes Erdbeben erschüttert den Raum Baden

Übungsannahme war ein Erdbeben der Stärke 6,3, das sich am 12. September 2025 im Großraum Baden ereignet hatte. Weitreichende Zerstörungen, zahlreiche Verschüttete, Brandausbrüche und mögliche Schadstoffaustritte stellten die Einsatzkräfte vor eine komplexe Herausforderung. Immer wieder auftretende Nachbeben erschwerten die Arbeit zusätzlich und machten Selbstschutz sowie die Sicherung von Fluchtwegen zur obersten Priorität.

Eingesetzte Kräfte

Beteiligt waren alle Elemente der KHD-Bereitschaft Neunkirchen, die FMD-Sanitätsstaffel 15 sowie eine Suchhundestaffel mit zehn Hunden und 24 Hundeführern. Zudem wurde der Führungsstab der Bezirkshauptmannschaft Neunkirchen eingerichtet, der von Offizieren des Bundesheeres unterstützt wurde. Insgesamt standen 242 Einsatzkräfte mit 69 Fahrzeugen im Übungseinsatz.

Ablauf und Aufgaben

Das Übungsgebiet „Blumau Nord“ wurde in vier Einsatzabschnitte gegliedert, die jeweils von einem Einsatzzug übernommen wurden. Zu den Aufgaben zählten:

das Lokalisieren und Retten verschütteter Personen in insgesamt 47 Objekten, unterstützt durch die Suchhundestaffel,
die Bekämpfung mehrerer Brandausbrüche,
das Sichern von Schadensstellen,
sowie der Bau einer Behelfsbrücke über die Piesting, um den Zugang zu einem eingestürzten Gebäude zu ermöglichen.

Bilanz

Im Verlauf der Übung konnten 22 von 37 Personen aus den Trümmern gerettet werden. Mehrere eingestürzte Gebäude, eine beschädigte Brücke sowie punktuelle Brandausbrüche machten den Einsatz besonders realistisch. Durch das strukturierte Vorgehen der KHD-Bereitschaft konnte die Lage rasch stabilisiert und ein geordneter Übungsfortschritt sichergestellt werden.

Diese Bilanz unterstreicht die realitätsnahe Ausarbeitung dieser Übung wofür Bereitschafts-kommandant EHBI Friedrich Hiebler und sein Stellvertreter EOBI Peter Nebel von der NÖ KHD Bereitschaft Neunkirchen verantwortlich waren.

Bedeutung der Übung

Bezirksfeuerwehrkommandant LFR Josef Huber und Bezirkshauptfrau Mag. Alexandra Grabner-Fritz zeigten sich sehr zufrieden mit dem Ablauf. Besonders hervorgehoben wurde die enge Zusammenarbeit zwischen den Zügen, Sonderdiensten und externen Organisationen. Groß angelegte Katastrophenschutzübungen wie diese sind unverzichtbar, um die Schlagkraft der Feuerwehren, Hilfsdienste und der Bezirksverwaltungsbehörde für den Ernstfall sicherzustellen.

Text & Fotos: HVM Jürgen Wittine